Die Anforderungen an Hunde in unserer Gesellschaft wachsen zunehmend. Immer mehr Menschen halten Hunde in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Glücklicherweise sind Hunde enorm anpassungsfähig und können mit den verschiedensten Umständen sehr gut zurechtkommen. Dabei ist es unerlässlich, dem Hund beizubringen was man von ihm erwartet und wie er sich zu verhalten hat. Denn Verhalten das aus Hundesicht absolut angemessen ist, bringt in einem menschlichen Umfeld oft große Probleme mit sich.

Im Umgang mit dem Hund wird häufig nicht unterschieden zwischen AUSBILDUNG und ERZIEHUNG.

Zum Bereich der Ausbildung gehört alles was mit Signalen zu tun hat (Sitz, Platz, Bleib). Auch Hundesport jeglicher Art fällt in den Bereich der Ausbildung. Neue Signale sollten gezielt mit Ruhe, Geduld und positiver Verstärkung geübt werden. Hunde lernen orts- und. Soll ein Signal also auch im Alltag gut funktionieren, muss es in unterschiedlichen Umgebungen und mit gesteigerter Ablenkung trainiert werden. Viele Hundehalter investieren viel Zeit und Mühe in die Ausbildung ihrer Hunde. Häufig scheitert die Ausführung der Signale dennoch, wenn unterschiedliche Interessen zusammenstoßen. Der Halter möchte, dass der Hund kommt, der Hund möchte aber lieber Vögel aufstöbern.

Ein absolut wesentlicher Punkt für ein problemloses Zusammenleben ist deshalb, fast wichtiger als erlernte Signale, die Erziehung des Hundes. Erziehung regelt das Miteinander und beinhaltet Grenzen, Freiräume und Regeln. Erziehung ist sozial und findet auf der Beziehungsebene statt. Die in der Ausbildung oft sehr nützliche Verstärkung durch Leckerchen oder Ähnliches ist hier nicht hilfreich.

Erziehung läuft nicht immer harmonisch und beinhaltet die Auseinandersetzung mit Konflikten und Meinungsverschiedenheiten. Erziehung muss rund um die Uhr erfolgen und erfordert vom Hundehalter selbst einiges an Konsequenz und Disziplin. Gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag neigt man dazu, doch lieber nachzugeben, als eine anstrengende „Diskussion“ zu Ende zu führen.

Bei manchen Hunden spielt es keine große Rolle, ob der Mensch konsequent handelt oder nicht. Solche Hunde akzeptieren die aufgestellten Regeln und können mit Unregelmäßigkeiten umgehen. Andere hingegen stellen die Regeln jeden Tag neu in Frage. Was gestern noch galt, muss heute vielleicht nicht mehr gelten. Gerade bei diesen Hunden ist es wichtig, sehr konsequent in der Erziehung zu sein. Bleibt man hier nicht standhaft wird der Weg nicht einfacher, im Gegenteil, es führt früher oder später zu Schwierigkeiten.

Bei problematischen Verhaltensweisen macht es also Sinn, erst einen Blick auf die Erziehung des Hundes zu werfen um dann anschließend an der verlässlichen Ausführung von Signalen zu arbeiten, die das Leben ohne Frage ebenfalls erleichtern.